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The G20, Germany and the fight for climate refugees
Jul 07, 2017

The G20, Germany and the fight for climate refugees

By Sebastian Buschmann

Today, the heads of the largest 20 economies in the world will be meeting in Hamburg (just 2km from EJF’s offices in the city) and if reports are to be believed, climate change will be central to the agenda.

North Korea’s missile test is likely to dominate this weekend’s proceedings, while trade, economic resilience, security and the movement of people will also be high on the leaders' list.

But in the wake of the US’ withdrawal from the Paris Agreement last month, German chancellor, Angela Merkel announced her resolve to see climate change on the weekend’s agenda, calling the accord “irreversible” and strengthening the call for the other 19 countries to show a united and unwavering front in their commitment to climate change.

In its brief paper ahead of the meeting, the German government warned that: “The impact of increasing climate change presents one of the most significant global challenges and is already leading to high costs and risks around the world”.

Meanwhile, a government hosted meeting of stakeholders ahead of the meeting urged that “the G20 leaders should recognize that forced displacement due to climate change will increase - both within states and across borders” and urged the G20 to raise further awareness of the effects of climate induced migration.

Over the last decade millions of people have been displaced by climate-driven extreme weather events. In 2016 alone, 23.5 million people were displaced by such extremes - around 45 people every single minute.

That’s not to mention the fact that climate impacts have already been linked to the Arab Spring, the war in Syria, and the Boko Haram terrorist insurgency - all of which have been driving factors in the current refugee crisis witnessed across Europe.

As G20 leaders get ready to discuss security, the global economy, trade and other hot-topics, they must acknowledge the role that climate change could play in the coming decades to undermine these vital issues into the future.

The world’s largest economies, these countries must be ready to lead the way to tackle the growing threat of climate change, and ultimately ensure the planet’s security for years to come.

Germany had already shown what leadership looks like. Chairing the G7 in 2015, the German government helped drive the leaders’ commitment for global decarbonisation during the course of the century, while also shining the light on climate change as “a threat to the environment, to global security and economic prosperity”.

The country has also been seen as a leader in tackling the refugee crisis that has challenged European leaders, with the Federal Minister for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety publicly demanding the protection of climate refugees at the 2015 Paris Climate Conference.

To protect climate refugees we need these clear statements from high-level authorities, and this weekend the world will be watching G20 leaders to put climate change on the agenda.

These leaders have a unique chance to send a strong signal and start the discussion on climate change and human rights.

At EJF, we are working for each and every person threatened by the looming impacts of climate change, for each and every climate refugee.

We’re calling on G20 countries, along with all world leaders to stand by their commitment to limit warming to below 1.5C. This will be the best tool available to ensure we avoid the worst impacts of climate change that will leave millions, even billions of people fleeing their homes.

And for those we are already too late to protect we are calling on leaders to support a new multilateral agreement to protect the world’s growing number of climate refugees.

The discussions need to be begin today, the leadership needs to begin today.

For climate refugees, tomorrow is too late.

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Der G20-Gipfel, Deutschland und der Kampf für Klimaflüchtlinge

Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe kommen seit heute in Hamburg zusammen (lediglich zwei Kilometer vom Hamburger EJF-Büro entfernt). Wie den Vorberichten zum Gipfel zu entnehmen war, wird der Klimawandel eine zentrale Rolle spielen.

Der neuerliche Raketentest Nordkoreas wird möglicherweise für viel Gesprächsstoff auf dem Gipfel sorgen. Ganz oben auf der Agenda der G20-Teilnehmer werden aber ebenso Fragen zum globalen Handel, der Wirtschaftsdynamik, Sicherheit und Migration sein.

Nach dem Entschluss der USA Anfang Juni, sich vom Pariser Übereinkommen zurückzuziehen, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Entschlossenheit, den Klimawandel auf dem G20-Gipfel in den Fokus zu rücken. Merkel nannte das Übereinkommen „unumkehrbar“ und appellierte nachdrücklich an die anderen 19 Nationen, gemeinsam und unbeirrt das Engagement gegen den Klimawandel fortzusetzen.

Die Bundesregierung warnte in ihrem Schwerpunkte-Papier im Vorfeld des Gipfels: „Die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels stellen eine der größten globalen Herausforderungen dar und führen bereits jetzt zu hohen Kosten und Risiken weltweit.“

Eine Gruppe von Forschungsinstituten und Think Tanks aus den G20-Staaten, die Politikempfehlungen für den Gipfel ausarbeiteten, warnte, dass „die G20-Anführer anerkennen müssen, dass die Zwangsvertreibung durch den Klimawandel zunehmen wird – sowohl innerhalb von Staaten und über Grenzen hinweg“. Die Wissenschaftler und Politikberater forderten die G20 auf, mehr Aufmerksamkeit auf die durch den Klimawandel verursachte Migration zu lenken.

Im Verlauf des letzten Jahrzehnts sind bereits Millionen von Menschen durch den Klimawandel bedingte, extreme Wetterereignisse vertrieben worden. Allein letztes Jahr mussten 23,5 Millionen Menschen aufgrund solcher Extremwetterlagen die Flucht ergreifen – im Schnitt heißt das, dass davon rund 45 Menschen in jeder Minute betroffen sind.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Auswirkungen des Klimawandels mit dem Arabischen Frühling in Verbindung gebracht worden sind, dem Krieg in Syrien oder dem Aufstand der Terrorgruppe Boko Haram – und alle drei Beispiele gehören zu den treibenden Faktoren der Flüchtlingsbewegungen nach Europa.

Die G20-Staatenlenker werden sich heute und morgen über Sicherheitsfragen austauschen, die Weltwirtschaft, den Handel und viele weitere drängende Themen. Dabei dürfen sie nicht vergessen, welchen Einfluss der Klimawandel in den zukünftigen Jahrzehnten haben könnte.

Die G20-Gruppe, die viele der größten Volkswirtschaften vereint, muss daher vorangehen im Kampf gegen den Klimawandel und sicherstellen, dass die Zukunft und Sicherheit unseres Planeten in den kommenden Jahren gewährleistet ist.

Deutschland konnte bereits zeigen, wie wichtige Themen gesetzt werden: während der G7-Präsidentschaft beförderte die Bundesregierung 2015 das Ziel der langfristigen und globalen Dekarbonisierung auf die zukünftige Agenda der Staats- und Regierungschefs. Auch wurde in diesem Zuge der Klimawandel als „Bedrohung für die Umwelt, die globale Sicherheit und den wirtschaftlichen Wohlstand“ erörtert.

Deutschland errang internationale Beachtung im Umgang mit der Flüchtlingskrise, die die europäischen Staaten vor immense Herausforderungen stellt. Bezeichnenderweise forderte die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Barbara Hendricks öffentlich den Schutz von Klimaflüchtlingen auf der Klimakonferenz in Paris 2015.

Zum Schutz von Klimaflüchtlingen weltweit brauchen wir diese Form von klaren öffentlichen Forderungen hochrangiger Politiker, und dieses Wochenende verfolgt die ganze Welt, was die Staats-und Regierungschefs der G20 zum Thema Klimawandel zu sagen haben werden.

Die G20-Anführer haben in diesen Tagen die einmalige Chance, ein deutliches Signal zu senden, und die Diskussion um Klimawandel und Menschenrechte muss ernsthaft beginnen.

Die EJF setzt sich für den Schutz jedes einzelnen, vom Klimawandel betroffenen Menschen ein, und zum Schutz jedes Klimaflüchtlings.

Wir rufen die G20-Staaten und alle Staats-und Regierungschefs weltweit dazu auf, zu ihren Verpflichtungen zu stehen, die globale Erwärmung auf unter 1,5°C zu reduzieren. Um die verheerendsten Auswirkungen des Klimawandels und der damit verbundenen Vertreibung von Millionen, ja sogar Milliarden von Menschen aus ihrer Heimat zu vermeiden, ist dieses Ziel die beste Maßnahme, die die Welt hat.

Und für diejenigen, für die solche Maßnahmen schon heute zu spät kommen, fordern wir die Weltgemeinschaft auf, ein neues, multilaterales Abkommen zu vereinbaren, um die wachsende Zahl von Klimaflüchtlingen wirksam zu schützen.

Die Gespräche darüber müssen heute beginnen, und ab heute müssen Merkel & Co. ihren Mut und Führungsstärke zeigen. Denn für Klimaflüchtlinge ist morgen vielleicht schon zu spät.