Umweltgerechtigkeit ist das Recht aller Menschen auf eine sichere und gesunde Umwelt, in der Ökosysteme gedeihen und so dazu beitragen, die Menschheit zu schützen.

Die globale Umweltkrise bedroht die Menschenrechte von Milliarden Menschen. Dabei entfällt ihre Last unverhältnismäßig stark auf ärmere Menschen, die am wenigsten zur Zerstörung der Ökosysteme und zur Erderhitzung beigetragen haben.

Der Begriff „Umweltgerechtigkeit“ wurde erstmals durch die Diskriminierung von BIPoC (Black, Indigenous and Pople of Color) in den USA geprägt, welche unverhältnismäßig oft Umweltverschmutzung ausgesetzt waren. Unser Verständnis von Umweltgerechtigkeit beschreibt die wachsenden und unverhältnismäßigen Auswirkungen von Wirtschaft und Politik auf arme, marginalisierte und entrechtete Menschen auf der ganzen Welt.

Unsere Vision

Unser Verständnis von Umweltgerechtigkeit berücksichtigt die untrennbare Verbindung zwischen den Lebensgrundlagen der Menschen und einer intakten Umwelt.

Umweltgerechtigkeit beschreibt den Schutz des grundlegenden Menschenrechts auf eine gesunde Umwelt. Dieses Recht gilt unabhängig von Faktoren wie ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Wohlstand, religiösen, kulturellen oder politischen Überzeugungen. Umweltpolitik muss Gleichberechtigung und Mitbestimmung ermöglichen, insbesondere für diejenigen, die traditionell natürliche Ressourcen hüten und direkt von ihnen abhängig sind.

Soziale Gerechtigkeit

Umweltgerechtigkeit schließt soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und die Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Umweltschäden und -verbrechen mit ein. Dies betrifft vor allem indigene Völker und Umweltaktivist*innen, die aufgrund korrupter wirtschaftlicher Interessen eingeschüchtert, vertrieben und ermordet werden und besonderem Schutz bedürfen. Umweltgerechtigkeit bedeutet auch, den Stimmen dieser Menschen Gehör zu verschaffen. Es bedeutet die natürliche Umwelt, in der sie leben, zu verteidigen.

Umweltgerechtigkeit ist für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit unerlässlich. Nur wenn wir den Schutz unserer Natur und den Schutz von Menschenrechten als Einheit begreifen, wird es uns möglich sein, gerechte Gesellschaften zu ermöglichen.

Die Zukunft

Noch nie war Umweltgerechtigkeit so wichtig wie heute. Wir stehen vor einer beispiellosen Krise, die sich auf alle Bereiche unseres Lebens auswirken und grundlegende Freiheiten und Rechte beschneiden wird.

Unser Verständnis und unser Umgang mit Umweltgerechtigkeit werden darüber entscheiden, ob wir Kriege und Konflikte verhindern oder auslösen, oder ob wir zu Gleichheit oder zu noch mehr Spaltungen beitragen. Dies wird nicht nur die Zukunft von Gemeinschaften oder Nationen bestimmen, sondern das Fortbestehen der Menschheit.

Umweltgerechtigkeit muss global betrachtet werden: Wir müssen unsere gemeinsame Verpflichtung zum Schutz der lebenserhaltenden Systeme unseres Planeten endlich anerkennen. Nur gemeinsam können wir Umweltgerechtigkeit erreichen und die einzigartigen Ökosysteme unseres Planeten schützen. Wir appellieren an die Verantwortlichen auf der ganzen Welt – in den Regierungen, in der Wirtschaft und in der Zivilgesellschaft –, Umweltgerechtigkeit als zentrales Leitprinzip in allen Bereichen einzuführen.

Wir rufen dazu auf, jetzt zu handeln, um die grundlegendste und wichtigste Form der Gerechtigkeit zu erreichen: Umweltgerechtigkeit.