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Nov. 11, 2024

COP29: Öl- und Gasgiganten machen Milliardengewinne, während Zahl an Klimageflüchteten wächst

Von Environmental Justice Foundation Deutschland

Zum Auftakt der COP29 betont die Environmental Justice Foundation (EJF) die zunehmend dramatische Situation von Menschen, die infolge der Klimakrise aus ihrer Heimat vertrieben werden. Gleichzeitig haben die fünf größten Öl- und Gaskonzerne seit dem letzten Weltklimagipfel Gewinne im Wert von rund 105 Milliarden US-Dollar erzielt. Laut EJF müssen diese extremen Ungleichheiten, die durch die Klimakrise verursacht werden und sie weiter verschärfen, endlich angegangen werden.

Im Jahr 2023, dem bisher wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, mussten 46,9 Millionen Menschen innerhalb ihrer Heimatländer fliehen – 56 % dieser Vertreibungen wurden durch extreme Wetterereignisse verursacht. Ein besonders betroffenes Gebiet war das Horn von Afrika: Nach Jahren extremer Dürre mussten 2,9 Millionen Menschen aufgrund von Überschwemmungen ihre Häuser verlassen, darunter 1,2 Millionen allein in Somalia. In den letzten Jahren sind Tausende Somalier*innen vor Dürre und Überschwemmungen in das Flüchtlingslager Dadaab in Kenia geflohen. Laut EJF hat sich die Lage seit der letzten Klimakonferenz in den Vereinten Arabischen Emiraten im Jahr 2024 nicht verbessert.

Parallel dazu erzielten die fünf größten Öl- und Gaskonzerne von Oktober 2023 bis September 2024 zusammen etwa 105 Milliarden US-Dollar Gewinn und planen, ihre Förderung weiter auszubauen. Gleichzeitig könnte 2024 das heißeste Jahr aller Zeiten werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Millionen Menschen durch anhaltende Klimakatastrophen ihre Heimat verlassen mussten, etwa durch verheerende Brände in Brasilien, die das Pantanal und den Amazonas-Regenwald zerstört haben, rekordverdächtige Hurrikane im Süden der USA und in der Karibik sowie Überschwemmungen im Oktober in Spanien.

„Jeder Dollar, den ein Manager mit fossilen Brennstoffen verdient, geht auf Kosten der Natur und der Menschenrechte und treibt uns weiter in die Klimakatastrophe“, so Steve Trent, Geschäftsführer (CEO) und Gründer der Environmental Justice Foundation. „29 Jahre sind seit der ersten Klimakonferenz vergangen, doch die Staaten haben es bisher versäumt, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Klimakrise zu stoppen.“

„Die fossile Brennstoffindustrie wird ihre Emissionen niemals freiwillig senken. Wir kennen die Ursachen und Lösungen für diese Krise – Regierungen müssen endlich handeln“, so Trent weiter. „Ein internationales Abkommen, das die Rechte der Menschen schützt, die infolge der Klimakrise zur Flucht gezwungen werden, ist längst überfällig. Für eine lebenswerte, gerechte Zukunft müssen wir unsere CO₂-Emissionen rasch reduzieren, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen ihre Heimat verlieren.“