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Dez. 02, 2019

Klimagerechtigkeit bedeutet Verantwortung

Von Environmental Justice Foundation Deutschland

Kohleausstieg, CO2-Preis, Ausbau erneuerbarer Energien – unter dem Motto "Mehr wagen, um nicht alles zu riskieren" hatten sich vom 15. bis 17. November 2019 rund 800 Delegierte in Bielefeld zum 44. Grünen-Parteitag versammelt. Der dort unter Beifall beschlossene Antrag für den Schutz von Klimaflüchtlingen zeigt: klimabedingte Migration ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und befindet sich zurecht auf der politischen Agenda der etablierten Parteien.

12 Bilder – 12 Geschichten

Um das öffentliche Bewusstsein für Folgen der Klimakrise zu stärken, war das Team von EJF in diesem Jahr erstmals mit der Foto-Ausstellung "No Place Like Home" zu Gast auf der Bundesdelegiertenkonferenz.

Von Bangladesch über Syrien und Jordanien bis in die nördliche Arktis: Millionen von Menschen weltweit spüren die Folgen der Klimakrise am stärksten, obwohl sie am wenigsten zur Erderwärmung beitragen. "No Place Like Home" macht genau auf diese Problematik aufmerksam und erzählt auf insgesamt 12 Leinwänden die Geschichten der Menschen, die wir im Laufe unserer Arbeit getroffen haben. Die Ausstellung war über den gesamten Zeitraum der Versammlung im Tagungssaal für rund 1.300 Besucher*innen der Konferenz zugänglich.

Klimakrise – Deutschland in der Verantwortung

Am Sonntag ging der Parteitag nach drei Tagen teils kontroverser, teils übereinstimmender Debatten und Abstimmungen schließlich mit einer emotionalen Rede von Claudia Roth zu Ende. Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags fand eindringliche Worte zu den Folgen der Klimakrise sowie zur Rolle Deutschlands in der globalen Klima-Debatte.

Vor dem Hintergrund steigender Fluchtzahlen infolge klimabedingter Ereignisse müsse Deutschland einerseits betroffene Staaten dabei unterstützen, Lösungen vor Ort zu entwickeln. Klimagerechtigkeit bedeute jedoch auch, dass Deutschland als einer der größten Mitverursacher der Klimakrise endlich auch Verantwortung für ihre Folgen übernehmen müsse.

Roth engagiert sich bereits seit vielen Jahren für das Thema Klimagerechtigkeit. 2018 durften wir sie für einen unserer Filme zu den Folgen der Klimakrise interviewen.

Für weltweite Klimagerechtigkeit

Der von der Parteibasis einstimmig angenommene Antrag "Klimakrise: Eine Frage Globaler Gerechtigkeit" zum Ende der Konferenz ist ein richtungsweisendes sowie mutiges Zeichen und ein überaus wichtiger Schritt auf dem Weg zu globaler Klimagerechtigkeit. Denn die Klimakrise passiert jetzt. Millionen von Menschen, die am wenigsten zur Erderwärmung beitragen und ihre Folgen am stärksten spüren, brauchen umfassenden, rechtlichen Schutz sowie eine starke Stimme in der globalen Diskussion um sofortige und nachhaltige Klimaschutzmaßnahmen.

Politische Entscheidungen, wie wir sie am vergangenen Wochenende vor Ort miterleben konnten, bestärken uns in unserer Mission und geben uns Hoffnung und neue Motivation, niemals aufzuhören, für ein internationales Bewusstsein für die Leidtragenden der Klimakrise sowie für ihre Anerkennung und ihre Rechte zu kämpfen.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Einladung und die konstruktiven Gespräche, die wir sowohl mit Bundestagsabgeordneten als auch mit der Vielzahl an Vertreter*innen der Landes- und Kreisverbände führen durften.