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#StopFinningEU: EU-Bürgerinitiative gegen den Handel mit Haifischflossen
Feb. 07, 2020

#StopFinningEU: EU-Bürgerinitiative gegen den Handel mit Haifischflossen

Von Environmental Justice Foundation Deutschland

Jährlich werden fast 3.500 Tonnen Haiflossen aus der EU exportiert. Doch was den Handel mit den wertvollen Flossen betrifft, existieren gravierende Schwachstellen. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Umweltschutzorganisationen – darunter Sharkproject, Sea Shepherd, Stop Finning und die Deutsche Stiftung Meeresschutz – fordern wir die Europäische Kommission auf, aktive Maßnahmen zur Rettung der Haie zu ergreifen.

Jede*r EU-Bürger*in hat jetzt die Chance, die EU-Bürgerinitiative #StopFinningEU zu unterzeichnen und im Kampf gegen den Handel mit Haifischflossen in Europa die Stimme zu erheben!

Steigende Fangzahlen

Haie existierten bereits auf unserem Planeten, bevor es Bäume auf der Erde gab. Die faszinierenden Jäger der Tiefe halten unsere Ozeane gesund und sind wichtig für die marinen Ökosysteme. Doch der Mensch stellt eine akute Bedrohung für die Tiere dar, an die sie sich nur schwer anpassen können: in den letzten 20 Jahren hat sich der Gesamtfang von Blauhaien fast verdoppelt. Dabei werden die Tiere oft nur aufgrund ihrer Flossen gefangen. Sobald diese abgetrennt sind, werden ihre Körper weg- oder zurück ins Meer geworfen.

Einer der weltweit führenden Akteure beim Handel mit Haifischflossen ist die Europäische Union. 2016 wurden so zum Beispiel allein in Spanien 29.000 Tonnen Blauhaie anlandet. Das entspricht etwa einer Million Haie in nur einem Land – pro Jahr!

Darüber hinaus belegen offizielle Zahlen, dass jedes Jahr fast 3.500 Tonnen Haiflossen aus der EU exportiert werden. Der Gesamtwert beläuft sich dabei auf etwa etwa 52 Millionen Euro. Dass diese Zahlen allerdings das tatsächliche Ausmaß der grausamen Praktiken abdecken, ist unwahrscheinlich. Denn wie viele Haie illegal gefangen und getötet werden, um Flossen auf den Markt und aus Europa heraus zu schmuggeln, ist unklar.

Schwachstellen von Handelsrichtlinien

Seit 2013 ist es illegal, abgetrennte Haifischflossen in EU-Gewässern zu verschiffen oder in europäischen Häfen anzulanden. Dadurch soll das grausame Abtrennen – das sogenannte "Finning" – eingedämmt werden. Doch diese Regulierung hat ein gravierendes Schlupfloch: werden Haie unversehrt bzw. als "ganze" Tiere an Häfen angelandet, können ihre Flossen an Land abgeschnitten und verkauft werden.

Sind die Flossen erst einmal vom Körper abgetrennt und getrocknet, ist es sehr schwierig die Hai-Art zu bestimmen und nachzuvollziehen, ob die Tiere legal gefangen wurden. Diejenigen, die hinter dem illegalen "Finning" stecken, nutzen diese undurchsichtige Taktik, um mit den Flossen geschützter, gefährdeter, aber auch häufiger vorkommender Arten zu handeln. Denn für die Identifizierung von Hai-Arten sind zeitaufwendige und teure DNA-Tests erforderlich.

Es ist an der Zeit, dieses Schlupfloch zu schließen und die Richtlinien so anzupassen, dass nur noch ganze Tiere gehandelt werden dürfen. Dadurch kann nicht nur festgestellt werden, welche Hai-Arten verkauft werden – auch der Handel mit geschützten Arten könnte durch die Verschärfung der Handelsrichtlinien eingedämmt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

#StopFinningEU: 1 Mio. Unterschriften

Die Beschränkung des Handels von Haien mit Flossen am Körper ist überaus wichtig, um illegale Praktiken langfristig zu bekämpfen. Damit die Petition Erfolg hat, müssen bis zum Jahresende 1.000.000 Unterschriften vorliegen. Wird dieses Ziel erreicht, erhält das Komitee der Bürgerinitiative die Möglichkeit, im Europäischen Parlament angehört zu werden. Daraufhin wird die Europäische Kommission gezwungen sein, zu reagieren.

Das Ende des Handels mit Haifischflossen schützt die wundervollen Tiere vor der Ausrottung und ist von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit der Weltmeere. Deshalb müssen die derzeitigen Gesetze, die das "Finning" auf See in der Europäischen Union verbieten, ebenfalls auf den gesamten Handel sowie den Export mit Haifischflossen und Rochen innerhalb der EU ausgedehnt werden.

Gemeinsam haben wir als EU-Bürgerinnen und -Bürger die Chance, echte Veränderung im Kampf gegen den Handel mit Haifischflossen in Europa zu bewirken. Lasst uns jetzt unsere gemeinsame Stimme nutzen – für den Schutz der Haie, der marinen Ökosysteme und von Millionen von Menschen, die auf gesunde Ozeane angewiesen sind!

Mehr Informationen: