Mit dem Ende der COP26 beginnt die eigentliche Arbeit
Die Weltklimakonferenz in Glasgow neigt sich dem Ende. Während die abschließende Analyse der Errungenschaften noch im Gange ist, besteht kein Zweifel daran, wie viel noch zu tun ist. Maßnahmen, die wir in den nächsten fünf Jahren ergreifen, werden unser Leben und die Auswirkungen auf unseren Planeten für die nächsten 50.000 Jahre bestimmen.
Die COP26 hätte das wichtigste Treffen seit Generationen sein sollen, aber was die Welt wirklich verändert, sind wirksame, nachhaltige Maßnahmen, keine Treffen.
Wir können uns nicht vom 1,5-Grad-Ziel verabschieden. Schon jetzt erleben wir verheerende Brände, Überschwemmungen, Stürme und Hungersnöte, die durch die Klimakrise verursacht werden. Die globale Erwärmung beträgt derzeit 1,2 °C. Bei einer Erwärmung um 2,4 °C, auf die wir aktuell zusteuern, werden wir nicht nur mehr und schlimmere Katastrophen erleben, sondern auch ganze Ökosysteme verlieren. Millionen von Menschen werden gezwungen sein, aus ihren Häusern zu fliehen. Kriege um Nahrungsmittel und Wasser, die bereits von denjenigen geführt werden, die an der Front der Krise stehen, werden die Welt verwüsten.
Die Industrieländer – diejenigen, die am meisten von der kohlenstoffintensiven Entwicklung profitiert und am meisten zur Erwärmung unseres Planeten beigetragen haben – müssen mehr tun, um Emissionen zu reduzieren. Sie müssen ihre Unterstützung für die Entwicklungsländer und die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen verstärken. Sie sind es, die am wenigsten zu dieser Krise beigetragen haben und deren Häuser, Lebensgrundlagen und Kulturen durch die Folgen der globalen Erwärmung zerstört werden.
Was es jetzt braucht, ist ein „gesamtstaatlicher“ und „gesamtwirtschaftlicher“ Ansatz. Regierungen müssen die Hebel der Steuer- und Finanzpolitik nutzen, um den Wandel voranzutreiben, indem sie weitaus ehrgeizigere Regeln für die Dekarbonisierung aller Wirtschaftssektoren und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft festlegen, in der Abfälle und Emissionen eliminiert werden.
Jede Nation muss sich verpflichten, die Produktion und den Verbrauch fossiler Brennstoffe einzustellen, statt sich auf unerprobte Technologien zur Kohlenstoffabscheidung zu verlassen, die falsche Netto-Null-Lösungen darstellen.
Es sollte selbstverständlich sein, dass die Subventionen für fossile Brennstoffe abgeschafft werden müssen, und zwar jetzt. Eine sterbende Industrie zu stützen, die weltweit Tod und Zerstörung verursacht, ist sowohl ökologisch, moralisch als auch wirtschaftlich unverantwortlich. Jetzt ist es an der Zeit, die Milliarden von Dollar, die jede Woche dafür ausgegeben werden, zu verwenden, um den Sektor der erneuerbaren Energien und andere „grüne“ Unternehmen zu fördern und so unzählige Arbeitsplätze und eine stabile, nachhaltige Weltwirtschaft zu schaffen.
Entschiedene Klimaschutzmaßnahmen verursachen keine „Kosten“ – sie sind eine Investition, nicht nur in unsere Zukunft, sondern in unser Überleben. Eine solche Investition wäre die größte Kosteneinsparung in der Geschichte der Menschheit.
Der grüne Übergang wird auch zu einem wiederbelebten Arbeitsmarkt führen. Wenn wir jetzt investieren, vermeiden wir enorme Kosten, nicht nur für Schäden und Zerstörung durch extreme Wetterereignisse, sondern auch für die notwendige Anpassung an ein drastisch verändertes Klima.
Zum Ende der COP26 steht fest, dass noch nicht genug getan wurde. Aber wir wissen auch, dass wir die Lösungen haben. Jede*r Einzelne von uns ist jetzt gefragt, sich einzubringen, laut zu werden und sich zu engagieren, damit wir den Wandel zu einer gerechten, nachhaltigen Welt schaffen.
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