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Pangoline schützen, neue Pandemien verhindern
Feb. 20, 2021

Pangoline schützen, neue Pandemien verhindern

Von Environmental Justice Foundation Deutschland

Zum zehnten Welt-Pangolin-Tag fordern wir Regierungen auf der ganzen Welt einmal mehr dazu auf, kommerzielle Wildtiermärkte zu schließen und dem internationalen Handel von seltenen Arten, wie dem Pangolin – auch bekannt als Schuppentier – endlich ein Ende zu setzen.

Die Anzahl wildlebender Schuppentiere in Asien und Afrika nimmt rasant ab. Pangolin-Fleisch gilt als sehr beliebte Delikatesse. Gleichzeitig werden die Schuppen der Tiere häufig fälschlicherweise als Allheilmittel gehandelt. Erst im Dezember 2019 berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua von der Beschlagnahmung von mehr als zehn Tonnen Pangolinschuppen. Sie waren aus Afrika importiert und in der ostchinesischen Stadt Wenzhou in der Zheijian Provinz gehandelt worden.

Mittlerweile stuft die Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) sämtliche Arten von Schuppentieren entweder als gefährdet, kritisch gefährdet oder vom Aussterben bedroht ein. Zwischen 1980 und 2018 sank der Bestand einer Schuppentierart um 85%.

Wildtiermärkte befeuern diese äußerst tragische Entwicklung: Sie führen dazu, dass vom Aussterben bedrohte Arten für immer verschwinden. Darüber hinaus bergen sie noch ein gänzlich anderes, überaus beunruhigendes Risiko für uns Menschen.

Mehr als zwei Drittel der neu auftretenden Infektionskrankheiten sind auf Tiere zurückzuführen. Covid-19 und andere Zoonosen – Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – stehen im direkten Zusammenhang mit grausamen Märkten, auf denen seltene und gefährdete Arten wie Pangoline, Tiger und Bären gehandelt werden. Sie ermöglichen es, dass sich Arten kreuzen, die üblicherweise nicht Teil gleicher Ökosysteme sind. Dies erhöht das Risiko, dass Erreger vom Tier auf den Menschen überspringen.

2003 veröffentlichte die Environmental Justice Foundation im Zuge der Ausbreitung des SARS-Virus eine Studie. Darin wurde bereits davor gewarnt, dass China mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ursprung für künftige zoonotische Viren sein könnte und forderte eine unmittelbare Reduzierung des Verzehrs von Wildtieren sowie eine strikte Einschränkung des Handels.

Aus einem kürzlich erschienenen Bericht gehen die drastischen Folgen kommerzieller Wildtiermärkte für uns Menschen und die natürliche Umwelt ein weiteres Mal deutlich hervor: Sie gehen mit massiver Tierquälerei einher und sind ein wesentlicher Grund für die Zerstörung der Natur.

Durch ein umfassendes Verbot können wir vom Aussterben bedrohte Arten schützen, Tierquälerei reduzieren und gleichzeitig unsere Wirtschaft als auch unsere eigene Gesundheit vor künftigen Pandemien bewahren. Es ist Zeit, kommerzielle Wildtiermärkte endlich zu schließen – weltweit und dauerhaft.