Die Menschheit hat einen folgenschweren Einfluss auf die natürlichen Ökosysteme sowie auf die Biodiversität: In den letzten 50 Jahren ist der weltweite Bestand an Wirbeltierarten um fast 70% gesunken.
Die Artenvielfalt auf der Erde verringert sich in einem katastrophalen Tempo. Doch es gibt Möglichkeiten, dagegenzuhalten.
„Hotspots“ für Krankheiten
Aktuell wächst das Verständnis dafür, dass Krankheiten wie Covid-19 keinesfalls eine vorübergehende, sondern eine ständige Bedrohung für die globale Gesundheit sowie für die Weltwirtschaft darstellen.
Nach dem Ausbruch von SARS im Jahr 2002 wurden vereinzelt Maßnahmen ergriffen, um den Verzehr von Zibetkatzen einzudämmen. Damals wurde angenommen, dass die Tiere hinter dem Ausbruch der Pandemie standen. Verbindliche Verpflichtungen, um Wildtiermärkte zu verbieten, wurden nicht eingehalten.
Gemeinsam mit Ärzteverbänden und wissenschaftlichen Expert*innen setzen wir uns dafür ein, die EU, die UNO, den Verband Südostasiatischer Nationen sowie führende Politiker*innen in aller Welt zum Handeln zu drängen:
- Kommerzielle Märkte für Wildtiere, auf denen seltene Arten wie Schuppentiere, Fledermäuse, Tiger und Bären unter entsetzlichen Bedingungen zur Schau gestellt und verkauft werden, müssen ein für alle Mal geschlossen werden.
- Wir machen uns stark für einen neuen Green Deal, in dem Staats- und Regierungschef*innen kooperieren, um eine nachhaltige Politik zu schaffen und unsere Beziehung zu unserer natürlichen Umwelt wiederherzustellen.
Wildtiermärkte sind verantwortlich für neue Infektionskrankheiten, wie Covid-19. Sie zerstören ganze Populationen, sind Orte grausamer Tierquälerei und eine Gefahr für unsere Gesundheit.
Steve Trent, Geschäftsführer (CEO) & Gründer der Environmental Justice Foundation
Aus Fehlern lernen
Wenn das derzeitige Verbot von Wildtiermärkten in China nicht von Dauer ist, nicht hart durchgesetzt wird und diesem Beispiel nicht weltweit gefolgt wird, bleibt es eine reine PR-Geschichte. Wir werden nicht in der Lage sein, weitere Krankheitsausbrüche zu verhindern.
China verfügt über riesige Märkte für wild lebende Tiere, wobei die legale Seite des Handels – die Wildtierzucht – jährlich etwa 57 Milliarden US-Dollar wert ist. Leider ist diese barbarische Industrie auch Einfallstor für den illegalen Handel mit Wildtieren, sodass Märkte allzu oft zu Orten werden, an denen illegal gefangene Tiere „sauber“ gehandelt werden.
Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Gesetzgebung neben dem Verzehr von Tieren – was unter das vorübergehende Verbot fällt – auch Tierteile einschließen muss, die für die traditionelle chinesische Medizin beschafft werden.
Die einzige Lösung
Ebola, Vogel- und Schweinegrippe, SARS, Rift-Valley-Fieber, MERS, West-Nil- und Zika-Virus: All diese Krankheiten schafften den Sprung vom Tier zum Menschen. Expert*innen gehen davon aus, dass es fast immer menschliches Verhalten war, das die Übertragung verursachte.
Die Verhinderung weiterer Ausbrüche beginnt mit dem Verbot kommerzieller Wildtiermärkte, wie dem von Wuhan. Doch das Problem, vor dem wir stehen, ist ein globales.
Wir haben die Möglichkeit, vom Aussterben bedrohte Arten zu schützen, Tierquälerei zu reduzieren und gleichzeitig unsere Wirtschaft und unsere Gesundheit zu schützen. Dazu müssen wir nicht nur Wildtiermärkte für schließen, sondern auch der Zerstörung von Ökosystemen Einhalt gebieten und die Klimakrise angehen. Denn all diese Faktoren führen dazu, dass Menschen immer häufiger Kontakt zu wild lebenden Tieren haben.
Das Verbot des illegalen Handels mit Wildtieren und der Märkte, die diesen Handel unterstützen, muss allumfassend sein und hart durchgesetzt werden.
Steve Trent, Geschäftsführer (CEO) & Gründer der Environmental Justice Foundation
Eng verbunden: Mensch und Natur
Die Achtung vor der Natur ist essentiell für jedes Lebewesen auf diesem Planeten. Indem wir die natürliche Umwelt zerstören – sei es durch die Verschmutzung des Ozeans, die Zerstörung der Wälder sowie durch extreme Einwirkungen auf unser Klima – setzen wir das Leben von uns allen aufs Spiel.
Die Covid-19-Pandemie ist ein trauriges Beispiel dessen, was uns erwartet, wenn wir die Ausbeutung der Natur nicht aufhalten. Hunderte verschiedene Wildtierarten, eingesperrt in Käfigen und auf Märkten zur Schau gestellt, machten es möglich, dass sich ein Virus derart schnell ausbreitet. Viele Menschen haben geliebte Menschen verloren; die Welt steht vor einer sich entfaltenden Wirtschaftskrise.
Mit Blick auf unsere Zukunft müssen wir uns und unseren Platz auf diesem Planeten überdenken und neu erfinden. Der Mensch ist in der Lage, nachhaltig zu leben. Jetzt liegt es an uns, einen Wandel zu vollziehen – für uns und für die einzigartige Tierwelt, mit der wir in Ehrfurcht zusammenleben sollten.
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