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Woman holding fish

Gemeinsam stark: Die Frauen, die Liberias Fischerei retten

Um die liberianische Fischerei vor illegalem Fischfang zu schützen, braucht es einen klaren Weg zu einem guten Management für einen gesunden Ozean. Dafür müssen alle Stimmen gleichermaßen gehört werden – auch die der Frauen, die als Fischhändlerinnen, Verarbeiterinnen und in einigen Fällen als Besitzerinnen von Kanus mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Fischerei ausmachen.

„Es ist eine Herausforderung, als Frau im Fischereisektor zu arbeiten“, sagt Emma Metieh-Glassco, Generaldirektorin der Nationalen Behörde für Fischerei und Aquakultur in Liberia. „Ich betrachte [meine Rolle] als Chance, um die Sichtbarkeit der Fischhändlerinnen zu erhöhen – Frauen, die im Fischereisektor arbeiten und an den Rand gedrängt wurden und werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass sich [Fischhändlerinnen] in Kooperativen zusammenschließen, in denen sie sichtbar sind und in einer organisierten Struktur arbeiten können. [...] Wir können gemeinsam daran arbeiten, ihnen eine Stimme zu geben, damit sie auch eine gleichberechtigte Rolle bei der Bewirtschaftung der Fischressourcen spielen können.“

Ein wichtiger Weg für ein solches Engagement sind die sogenannten Collaborative Management Associations (CMAs), die den Fischergemeinden die Mitkontrolle über die territorialen Nutzungsrechte sowie mehr Mitspracherecht in Fragen von Anlandegebieten bis hin zu zulässigen Fangmengen geben. Der erste dieser Verbände wurde in Robertsport gegründet und hat zu einer Verringerung der illegalen Fischerei und zu einer Erhöhung der Fangmengen geführt.

Als im Rahmen des EJF-Projekts Communities for Fisheries zusätzliche solcher Vereinigungen im ganzen Land eingerichtet wurden, stellte das Team fest, dass die Finanzierung ein großes Problem für die Frauen darstellte und sie daran hinderte, sich Gehör zu verschaffen. Aufgrund des saisonalen Charakters der Fischerei sind Banken oft nicht bereit, Kredite zu vergeben. Diejenigen, die Gelder bereitstellen, verlangen hohe Sicherheiten, die die meisten Mitglieder der Gemeinden nicht stellen können.

Das EJF-Team in Liberia half dabei, Spar- und Darlehensvereinigungen zu gründen, in denen Frauen ihre Ersparnisse zusammenlegen und Kredite für ihre Unternehmen und Haushalte aufnehmen können. Sie treffen sich regelmäßig und unterstützen sich gegenseitig, nehmen sich aber auch Zeit, um Fragen des Fischereimanagements zu erörtern und Strategien und Ideen zu entwickeln, die sie in die CMAs einbringen können. Hier sind einige ihrer Geschichten, die sie mit uns geteilt haben:

Mein Geschäft hat sich verbessert. Ich plane, wieder Fisch in andere Bezirke zu liefern und zu verkaufen. Von diesem Fisch leben wir, also müssen wir ihn und unsere Umwelt schützen.

Mary Browne

Als ich letztes Jahr meinen Mann verlor, gab ich mein Leben auf, denn er war der Einzige, der die Familie mit Geld unterstützte. Jetzt kann ich wieder auf eigenen Füßen stehen und meine Kinder haben wieder eine Zukunft. Wir müssen hart daran arbeiten, die illegale Fischerei zu stoppen, denn [ohne Fisch] werden wir in Zukunft kein Geld mehr verdienen können.

Oretha K. Nimley

Mir gefällt die Art und Weise, wie das Projekt Frauen zusammenbringt. Seit es diesen Verein gibt, treffen wir uns jede Woche und helfen uns gegenseitig auf verschiedene Weise. Gemeinsam sind wir stark und unterstützen uns gegenseitig.

Mama Kangbae

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