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Communities For Fisheries
Meere

Communities For Fisheries

Sicherung einer legalen, nachhaltigen Fischerei in Liberia

Fisch ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für ca. 80% der Bevölkerung Liberias. Die Kleinfischerei bietet 33.000 Menschen im Land Arbeit und spielt mit einem Anteil von bis zu 10% am Bruttoinlandsprodukt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft.

Doch illegale Fischerei bedroht die lebenswichtige Ressource. Illegal fischende Trawler fangen riesige Mengen und tragen zur Verarmung der lokalen Bevölkerung sowie zur Zerstörung der Meeresökosysteme bei.

Lokale Gemeinden stärken

In dem auf vier Jahre ausgelegten Projekt arbeiten wir daran, die legale, nachhaltige und gleichberechtigte Fischerei in Liberia zu stärken. Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei:

  • Gemeinden bei einem gemeinsamen Fischereimanagement und der Reduzierung des illegalen Fischfangs zu unterstützen.
  • Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im liberianischen Fischereisektor aufzubauen.
  • Frauen bei sektorrelevanten Entscheidungen stärker einzubeziehen, um die langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Das Projekt ist Teil des Agrar-Partnerschaftsprogramms zwischen der EU und Liberia und setzt fast ein Jahrzehnt unseres Engagements in Liberia fort.

Liberias Fischerei

Liberia liegt in Westafrika und grenzt an Sierra Leone, Guinea und die Elfenbeinküste. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung lebt in Armut. 31,9% gelten als unterernährt; 50% der Bevölkerung leben von weniger als 2 US-Dollar pro Tag.

Seit 1989 hat Liberia mehrere Bürgerkriege erlebt. Vor allem für die Küstengemeinden ist die Fischerei überlebensnotwendig.

Langjährige Arbeit in Westafrika

Seit 2006 kämpfen wir für das Ende des illegalen Fischfangs in Westafrika – mit Projekten in Sierra Leone und Liberia, an der Elfenbeinküste sowie in Ghana. Unsere Arbeit verbindet den Aufbau lokaler Kapazitäten zur Identifizierung und Meldung illegaler Fischerei mit Interessensvertretung auf nationaler Ebene. Darüber hinaus stellen wir unsere Untersuchungsergebnisse für die EU und weitere internationale Entscheidungsträger*innen zur Verfügung.

Wir unterstützen kooperative Managementverbände in Liberia, welche Gemeinden bei der Verwaltung und dem Schutz wichtiger Fischpopulationen stärken. Der Ansatz trägt dazu bei, die Gemeinden als Verwalter ihrer Gewässer zu stärken und gleichzeitig die Sichtbarkeit und das Engagement für verantwortungsvolle Fischereipraktiken zu fördern.

Wir setzen uns ebenfalls erfolgreich für den Schutz der Fanggebiete für Kleinfischer in Liberias Küstensperrzone ein, um industrielle Trawler von diesem Gebiet fernzuhalten. Wir warnen vor Schiffen, die im Verdacht stehen, illegal in den Gewässern Liberias zu fischen, wobei die letzte Meldung im Januar dieses Jahres erfolgte. Mithilfe von Satellitendaten identifizieren wir verdächtige Schiffsmuster und leiten diese Informationen an die liberianischen Behörden weiter.

Das EuropeAid-Programm der EU hat bereits unsere frühere Arbeit zur Sicherung eines nachhaltigen Fischereimanagements in Sierra Leone und Liberia unterstützt.

Besseres Management

Das Ende illegaler Fischerei und der Aufbau eines Fischereimanagements durch lokale Gemeinden ist für Liberia von größter Bedeutung. Ein Schlüsselansatz dafür sind die Collaborative Management Associations (CMAs).

Diese Vereinigungen geben lokalen Fischern die gemeinschaftliche Kontrolle über die territorialen Nutzungsrechte für ihre Fischerei sowie ein größeres Mitbestimmungsrecht bei generellen Fragen, wie den Anlande-Zonen bis hin zu erlaubten Fangmengen.

Seitdem die EJF die CMAs als lokalen Partner gewonnen hat, konnten wir drei illegale Trawler anzeigen. Die EJF hilft uns auch bei der Aufklärungsarbeit, damit sich unsere Mitglieder selbst organisieren und ihre Fischerei verwalten können.

John Adams, Leiter der Robertsport Collaborative Management Association (CMA) in West Point, Liberia

Faszinierende Artenvielfalt

Die Gewässer Liberias beherbergen eine erstaunliche Vielfalt an Wildtieren, darunter Schildkröten, Haie und Rochen. Illegaler, nicht nachhaltiger Fischfang und Wilderei bedrohen sie alle, weshalb der Aufbau einer nachhaltigen Fischerei von entscheidender Bedeutung ist.

Durch unsere langjährige Arbeit in Liberia ist es uns gelungen, die Zusage der liberianischen Regierung für einen nationalen Aktionsplan zum Schutz von Haien und Rochen zu erhalten. Wir arbeiten ebenfalls mit kleinen Gemeinden zusammen, um Meeresschildkröten zu schützen.

Unterstützung lokaler Fischer

Wenn lokale Gemeinden über die Fähigkeiten und die Ausrüstung verfügen, um Beweise zu sammeln – z.B. qualitativ hochwertige, mit Geotags versehene Fotos von illegal fischenden Trawlern – können sie wirksam zum Schutz der Fischbestände Liberias beitragen. Mithilfe dieser Beweise ist die Regierung in der Lage, Täter strafrechtlich zu verfolgen und illegaler Fischerei einen Riegel vorzuschieben.

Wir stellen sicher, dass lokale Gemeinden alle notwendigen Instrumente haben, die sie zur Überwachung ihrer Fischerei benötigen. Gleichzeitig bieten wir Schulungen an, damit Daten über angelandete Fischfänge gesammelt werden können. Diese Daten ermöglichen es ebenfalls, die Gesundheit der mariner Wildtierpopulationen zu erforschen und wirksame Strategien und Pläne für das Fischereimanagement zu erstellen.

Ein vollständig umgesetztes Co-Management der Fischerei kommt nicht nur der Bevölkerung zugute, sondern auch den politischen Entscheidungsträger*innen, denen oft nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen. An dem Projekt beteiligen sich die liberianische Regierung sowie nationale und internationale Medien und Wissenschaftler*innen.

Diese Webseite wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union erstellt. Ihr Inhalt liegt in der alleinigen Verantwortung der Environmental Justice Foundation und spiegelt nicht zwingend die Ansichten der Europäischen Union wider. Sie finden die Europäische Union in Liberia auf Facebook oder auf ihrer entsprechenden Website.

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