Klimaproteste auf der COP26 in Glasgow

Entschlossenes Handeln in Sachen Klimaschutz ist nicht mit „Kosten“ verbunden: Es ist eine Investition, nicht nur in unsere Zukunft, sondern in unser Überleben. Eine solche Investition wäre die größte Kosteneinsparung in der Geschichte der Menschheit.

Bei den Protesten in Glasgow und darüber hinaus am 6. November haben wir uns Aktivist*innen aus der ganzen Welt angeschlossen und die Staats- und Regierungschef*innen aufgefordert, die dringend notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern.

Jede Minute werden 41 Menschen durch die Klimakrise gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die meisten von ihnen kommen aus Ländern, die wenig zu dieser Krise beigetragen haben, und sind oftmals nicht in der Lage, sicher umzuziehen.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Staats- und Regierungschef*innen der Welt einen starken Rechtsrahmen einführen, um ihnen den Schutz zu gewähren, den sie brauchen.

Wir können das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens nicht aufgeben. Die Industrieländer müssen einfach mehr tun, um ihre Emissionen zu reduzieren. Unser Klima-Manifest zeigt, wie sie damit beginnen können.

Ein Scheitern ist keine Option, denn die Maßnahmen, die wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren ergreifen, werden unsere menschliche Zukunft und die Auswirkungen auf unseren Planeten für die nächsten 50.000 bis 100.000 Jahre bestimmen.

Wir haben keine Zeit zu verlieren: Wir müssen sofort aus der fossilen Energie aussteigen. Regierungen müssen jetzt handeln, um Subventionen für den fossilen Industriesektor zu beenden.

Diese Gelder finanzieren die Zerstörung unseres Planeten mit 11 Millionen US-Dollar pro Minute. Sie müssen stattdessen zur Förderung der Entwicklung und Verbreitung von Technologien für erneuerbare Energien eingesetzt werden.

Wir haben bereits Lösungen für die Klimakrise und eine überwältigende öffentliche Unterstützung für deren Anwendung. Was wir jetzt brauchen, ist der politische Wille unserer Staats- und Regierungschef*innen, unsere Volkswirtschaften umzugestalten und die Menschen und den Planeten zu schützen.

Wir brauchen einen Ansatz, der die gesamte Regierung und die gesamte Wirtschaft einbezieht. Alle Regierungen sollten die Abschwächung der globalen Erwärmung und die Anpassung an sie in jedes politische Ressort aufnehmen.

Wir müssen die Zerstörung der Ökosysteme beenden, denn sie bilden unsere Lebensgrundlage.

Naturbasierte Lösungen, einschließlich des wertvollen „blauen“ Kohlenstoffs unserer Meere, dürfen bei der Bewältigung der Klimakrise nicht als Vorwand dienen, um die Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften zu verlangsamen. Ihr Schutz sollte jedoch angesichts ihrer zahlreichen anderen wertvollen Funktionen – Sicherung von Lebensgrundlagen, Schutz vor Überschwemmungen und Stürmen bis hin zu sauberer Luft und einer Verbesserung der psychischen Gesundheit – Vorrang haben.

Die Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und der Schutz der Rechte indigener Völker müssen die Grundlage für gerechte Klimaschutzmaßnahmen sein.

Die Landrechte indigener Gemeinschaften müssen in den Mittelpunkt gestellt werden. In erster Linie, weil ihnen ihr Land gehört, aber auch, weil sie 85 % der biologischen Vielfalt unserer Erde schützen, obwohl sie nur 5 % der Weltbevölkerung ausmachen.