
Zivilgesellschaft begrüßt den Aufruf von EU-Ratspräsident António Costa zu einem Moratorium für Tiefseebergbau: Pressemitteilung
Auf der UN-Ozeankonferenz hat der Präsident des Rates der Europäischen Union, António Costa, der alle EU-Mitgliedstaaten vertritt, erstmals öffentlich ein Moratorium für den Tiefseebergbau gefordert.
Die Environmental Justice Foundation, Seas At Risk und die Deep Sea Conservation Coalition begrüßen diese deutlichen Worte und das klare Signal gegen den Tiefseebergbau.
Steve Trent, Geschäftsführer und Gründer der Environmental Justice Foundation, sagte:
„Präsident Costa hat unmissverständlich klargemacht: Der Tiefseebergbau ist ein Risiko, das sich die Welt nicht leisten kann – und nicht braucht. Sein Aufruf zu einem Moratorium zeigt eine mutige und dringend benötigte Führungsstärke im Schutz des letzten unberührten Lebensraums unseres Planeten.“
„Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage und keinen wirtschaftlichen Nutzen für den Tiefseebergbau. Stattdessen zeigt Präsident Costa einen klügeren und widerstandsfähigeren Weg auf – basierend auf Innovationen einer Kreislaufwirtschaft, die innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen bleibt. Mit der heutigen Erklärung stärkt die EU auf eindrucksvolle Weise den wachsenden globalen Konsens.“
„Präsident Costa greift die Stimmen von Business Leadern, Finanzinstitutionen, WissenschaftlerInnen, indigenen Gemeinschaften, Fischereiverbänden, UmweltschützerInnen und mehr als 30 Regierungen auf – sie alle fordern Maßnahmen, um irreversiblen Schaden an den empfindlichen Tiefseeökosystemen zu verhindern.“
Monica Verbeek, Geschäftsführerin von Seas At Risk, sagte:
„Präsident Costa hat zu einem entscheidenden Zeitpunkt ein starkes Signal gesendet. Seine Worte bekräftigen: Kein Staat hat das Recht, die Tiefsee auszubeuten – sie ist gemeinsames Erbe der Menschheit. Die Welt darf sich nicht von einigen wenigen Akteuren des Tiefseebergbaus täuschen lassen, die auf Kosten fragiler Ökosysteme und künftiger Generationen Profite anstreben. Diese europäische Klarheit gibt der globalen Forderung nach einem Moratorium dringend benötigten Auftrieb – insbesondere im Vorfeld der internationalen Verhandlungen bei der ISA.“
Sandrine Polti, Europa-Koordinatorin der Deep Sea Conservation Coalition, sagte:
„Wir begrüßen die klare Haltung des Ratspräsidenten, der das Engagement der EU für ein Moratorium bekräftigt. Die Tiefsee ist eines der wichtigsten und zugleich am wenigsten verstandenen Ökosysteme unseres Planeten. Doch was wir bereits wissen, ist eindeutig: Der Tiefseebergbau birgt inakzeptable ökologische, soziale und finanzielle Risiken. Wissenschaft muss Vorrang haben, bevor wir eine neue zerstörerische Industrie zulassen. Wir fordern alle EU-Mitgliedstaaten, die ein Moratorium oder eine vorsorgliche Pause noch nicht unterstützen, zum schnellen Handeln auf – die Zukunft unserer Ozeane steht auf dem Spiel.“
Hinweise für Redaktionen
Über die Environmental Justice Foundation (EJF)
Unsere Arbeit für Umweltgerechtigkeit zielt darauf ab, das globale Klima, die Ozeane, Wälder, Feuchtgebiete und Wildtiere zu schützen – und damit das grundlegende Menschenrecht auf eine sichere Umwelt zu verteidigen. EJF arbeitet international daran, politische Entscheidungen zu beeinflussen und systemische, dauerhafte Reformen zum Schutz der Umwelt und der Menschenrechte voranzutreiben. Wir decken Missstände auf und unterstützen UmweltschützerInnen, indigene Gemeinschaften, lokale Gruppen und unabhängige JournalistInnen an den Brennpunkten der Umweltungerechtigkeit. Unsere Kampagnen verfolgen das Ziel einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Zukunft. Unser Team aus ErmittlerInnen, WissenschaftlerInnen, FilmemacherInnen und ReferentInnen arbeitet weltweit mit Graswurzelbewegungen und UmweltaktivistInnen zusammen. Weitere Informationen: media@ejfoundation.org.
Über Seas At Risk
Seas At Risk ist eine in Brüssel ansässige NGO, die sich für den Schutz und die Wiederherstellung der Meeresumwelt einsetzt. Gemeinsam mit über 30 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa arbeitet Seas At Risk dafür, dass Leben in unseren Meeren vielfältig, widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel und frei von menschlicher Bedrohung ist. Weitere Informationen: Helen Willetts, Leiterin Kommunikation, hwilletts@seas-at-risk.org.
Über die Deep Sea Conservation Coalition (DSCC)
Die 2004 gegründete Deep Sea Conservation Coalition (DSCC) ist ein Zusammenschluss von über 130 Nichtregierungsorganisationen, Fischereiverbänden sowie rechts- und umweltpolitischen Instituten weltweit. Ziel ist der Schutz gefährdeter Tiefseeökosysteme. Weitere Informationen: Travis Aten, Kommunikation, travis@communicationsinc.co.uk
Foto: NOAA Ocean Exploration