Handeln wir heute für die Zukunft von morgen
Eine gesunde natürliche Umwelt ist entscheidend für unser Wohlergehen und unsere Zukunft auf dieser Erde. Schützen wir die lebenswichtigen natürlichen Ökosysteme und Ressourcen unseres Planeten, schützen wir das Leben unzähliger Wildtier- und Pflanzenarten – und letztendlich auch uns selbst.
Jedes einzelne grundlegende Menschenrecht hängt direkt von einer gesunden Umwelt ab, denn wir alle sind auf unsere Umwelt und ihre lebenserhaltenden Systeme angewiesen. Ohne sie fehlt uns die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Rohstoffe, die wir benötigen, und die Lebensmittel, die wir essen.
Weltweit nimmt der Druck auf politische Entscheidungsträger*innen zu, denn längst steht fest: Menschen heute und in Zukunft werden von Maßnahmen, die wir jetzt gegen die Klimakrise und den Verlust der Artenvielfalt ergreifen, profitieren. Die Frage ist jedoch, ob die Personen in den richtigen Positionen entsprechend ambitionierte, gerechte und vor allem schnelle Maßnahmen ergreifen. Sie sollten es tun, denn falls nicht, blicken wir in eine düstere Zukunft.
Der Preis der Untätigkeit
Wenn wir die einzigartigen Ökosysteme unserer Erde nicht besser schützen, werden sich die Krisen der biologischen Vielfalt und des Klimas weiter zuspitzen. Welche fatalen Konsequenzen der planetarische Notstand, in dem wir uns bereits befinden, schon heute für unzählige Menschen weltweit hat, führen uns aktuelle Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, Brände und Überflutungen schmerzlich vor Augen.
Gleichzeitig wird einmal mehr deutlich, wie sehr diese beiden miteinander verflochtenen Krisen Ungleichheit weltweit verschärfen: Menschen in den ärmsten und gefährdetsten Ländern der Welt, die am wenigsten zur Zerstörung der Ökosysteme und zur Erdüberhitzung beigetragen haben, zahlen den höchsten Preis für die Untätigkeit reicherer Länder beim Klimaschutz und dem Schutz der Artenvielfalt. Es ist Zeit, diese Abwärtsspirale der Ungerechtigkeiten zu stoppen.
Das Ende der Ausbeutung
Ohne eine blühende, vielfältige Natur sind die Strukturen, die unseren Planeten bewohnbar machen, akut gefährdet. Leider schreitet der Verlust der biologischen Vielfalt ungezügelt voran, sodass Forschende bereits ein sechstes Massenartensterben befürchten.
Längst wissen wir, was für einen sichereren, grüneren und nachhaltigeren Planeten zu tun ist. Neue, verbindliche Ziele zum Schutz der Artenvielfalt müssen auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und messbar sein, um Staaten zur Verantwortung ziehen zu können. Gleichzeitig müssen geschädigte Ökosysteme an Land und im Meer, die bereits stark in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört worden sind, wiederhergestellt werden.
Um die anhaltende Plünderung des Ozeans zu stoppen und damit unseren wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise zu schützen, brauchen wir dringend ein Verbot zerstörerischer Fischereipraktiken sowie mehr Transparenz innerhalb des globalen Fischereisektors. Indem wir bis 2030 ein sorgfältig verwaltetes globales Netzwerk von miteinander verbundenen, hochgeschützten oder vollständig geschützten Meeresschutzgebieten schaffen, das mindestens 30% unseres Ozeans umfasst, können wir außerdem nicht nur das Leben im Meer, sondern auch die Existenzen und die Ernährungssicherheit unzähliger Menschen in Küstenregionen weltweit sichern.
Schließlich müssen Staaten und Regierungen weltweit umweltschädliche Subventionen – allen voran solche für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas – dringend beenden, um uns von unserer selbstzerstörerischen Abhängigkeit von ihnen zu befreien. Denn Jahr für Jahr fließen weltweit Milliarden an Geldern in fossile Energie, obwohl wir längst wissen, dass wir damit nicht nur unseren gemeinsamen Planeten zerstören, sondern auch unser Wohlergehen und unseren eigenen Wohlstand gefährden.
Eine historische Chance für Veränderung
Die Menschheit steht heute vor einer beispiellosen Krise, die sich auf alle Bereiche unseres Lebens auswirkt und grundlegende Freiheiten und Rechte beschneiden wird. Noch nie war Umweltgerechtigkeit so wichtig wie heute.
Wir müssen unsere Beziehung zur Natur neu bewerten, sie schützen und wiederherstellen, statt sie weiter auszubeuten und damit ihre zentralen Funktionen, die sie für all das Leben auf der Erde erfüllt, zu untergraben. Die Zeit ist knapp, doch durch schnelles, ambitioniertes politisches Handeln können wir unsere natürliche Welt und unsere grundlegenden Rechte, die von ihr abhängen, bewahren und den Weg in eine friedliche, sichere und lebenswerte Zukunft beschreiten.
Dies ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und gleichzeitig unsere historische Chance auf echte globale und nachhaltige Veränderung – wir dürfen sie nicht verpassen.
Bildnachweis: Heideger Nascimento
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